Model United Nations of Munich, kurz MunoM, ist eine Simulation der UN-Generalversammlung und anderer UN-Gremien. Diese bietet jungen Menschen die Möglichkeit, auf Englisch globale Problemstellungen zu Themen, wie zum Beispiel Menschenrechte, Abrüstung oder internationale Sicherheit, zu diskutieren. Dabei übernehmen Teilnehmer die Rolle von Delegierten (Delegates), die Länder oder Organisationen repräsentieren. Jede teilnehmende Schule erhält die Chance, ein oder mehrere Länder zu vertreten.
Kurz nach Einreichung unserer Bewerbung als „Delegation“ vom GO erhielten wir eine Einladung zu einem „Delegate Workshop“ am 30. April 2024 an der Europäischen Schule München. Der fünfstündige Workshop, organisiert von den Schülerinnen und Schülern dort, bot eine Einführung in die Regeln der UN und eine anschließende Probedebatte.
Wir besuchten den Workshop mit sieben Schülerinnen und Schülern aus den 11ten Klassen und unserem „MUN-Director“, Herr Müller (MUC). Keiner von uns hatte Vorerfahrungen mit Model UN, also waren wir alle sehr gespannt und voller Vorfreude. Bei unserer Ankunft waren wir aber etwas überrascht festzustellen, dass wir die einzigen Schülerinnen und Schüler von außerhalb waren, denn alle anderen Teilnehmer kamen direkt von der Europäischen Schule vor Ort.
Der Workshop begann mit einer kurzen Erklärung der Regeln, gefolgt von einer praktischen Übung. Jeder von uns wurde einem Partner von der Europäischen Schule zugeteilt, den wir noch nicht kannten. Es war dabei besonders angenehm, dass wir alle gleich offen miteingebunden wurden, indem wir, trotz fehlender praktischer Erfahrung im Model UN-Format, bereits Verantwortung als Redner übernehmen durften und auch sollten.
Unsere Aufgabe war nämlich, ein Land zu repräsentieren und im Sinne dieses Landes zu einem Thema Stellung zu nehmen. Dieses war in dem Workshop „capital punishment“, also die Todesstrafe. Und dadurch, dass uns die Länder USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, China und Kanada zugeteilt wurden, entstanden schon die ein oder anderen lebhaften Diskussionen. Zwischen den Diskussionsrunden hatten wir Gelegenheit, uns über unsere Eindrücke auszutauschen. Insgesamt gab es eine ausgeglichene Stimmung, in der man keine Angst davor haben musste, dass vielleicht die Englischkenntnisse nicht reichen könnten oder man einen Fehler macht. Gleichzeitig war die Atmosphäre aber geregelt und professionell genug, um eine angemessene Ernsthaftigkeit zu ermöglichen. Jeder von uns hat dann auch die Chance ergriffen entweder selber ans Rednerpult zu treten, um die Meinung seines Landes zu präsentieren, oder Fragen zu anderen Redebeiträgen zu stellen.
Ganz am Ende wurden noch Zettel aus der „Gossip Box“ vorgelesen, die während des gesamten Workshops für das Einwerfen von Notizen und Nachrichten zwischen den Delegates zur Verfügung stand. Diese Model UN Tradition sorgt oft für lustige Momente.
Falls wir für die tatsächlichen MunoM Konferenzen im November 2024 angenommen werden und eins oder mehrere Länder zugewiesen bekommen sollten, würden wir uns mit Herrn Müller regelmäßig gemeinsam in der Gruppe der interessierten Schülerinnen und Schüler treffen, um uns weiter vorzubereiten. Wir sind bereits jetzt gespannt darauf, wie die offizielle Veranstaltung, die ähnlich wie der Workshop, aber in einem deutlich größeren Rahmen stattfindet, ablaufen wird. Denn der Workshop hat uns allen gezeigt, dass Politik in angewandter Form eine Menge Spaß machen kann und unsere Motivation geweckt, unsere Fähigkeiten auszubauen und weitere Erfahrungen im Zusammenhang mit Model UN zu sammeln.
von Priyajeet Singh, Blanca Dommarco Rosengarten und Simranjeet Kaur (alle 11B)