Spanisch

„Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt.“

(Wilhelm von Humboldt)

Quelle: pixabay

Spanisch ist eine der meist gesprochenen Sprachen der Welt, Muttersprache vieler Menschen, offizielle Sprache in zahlreichen Ländern, Arbeitssprache in internationalen Organisationen. Spanischkenntnisse eröffnen den Schülerinnen und Schülern den Zugang zum spanischen Sprachraum, der von wachsender wirtschafts- und geopolitischer Bedeutung ist. Besonders in den USA steigt der Anteil der spanischsprachigen Bevölkerung. 
Mit Spanischkenntnissen erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit Denk- und Lebensweisen in der spanischsprachigen Welt, deutlich über Klischees oder auch rein touristische Interessen hinaus. Im Spanischunterricht erfahren die Lernenden Grundlegendes über Kulturräume, in denen seit Jahrhunderten interkulturelle Begegnung mit ihren Chancen und Risiken gelebt wird und von denen die Welt wichtige Impulse erfahren hat: Sie lernen die Epoche der arabischen Herrschaft auf der iberischen Halbinsel und ihre Bedeutung für Spanien und Europa kennen, begegnen präkolumbischen Hochkulturen, entwickeln ein Bewusstsein für das wechselseitige Verhältnis zwischen Europa und Hispanoamerika und gewinnen weitere Einblicke in Geographie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und andere Bereiche der Kulturen Spaniens und – in Auswahl – Lateinamerikas. 
Gerade auch in Folge des Ausbaus der Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands mit Spanien und Hispanoamerika können Spanischkenntnisse beruflich von großem Nutzen sein. Sie erleichtern zudem das Erlernen weiterer romanischer Sprachen. 

Besonderheiten des Faches Spanisch am GO

Am GO wird Spanisch mit den neuen Lehrwerken Adelante 1 und 2 (Klett) unterrichtet. Darüber hinaus werden auch aktuelle, motivierende und authentische Materialien, wie z.B. das spanische Sprachmagazin Ecos, Kurzfilme und kleinere Lektüren für den Unterricht verwendet. Der Schwerpunkt liegt in allen Jahrgangsstufen auf der mündlichen Kommunikation, weshalb verstärkt Dialoge, Rollenspiele und Diskussionen eingeübt werden. Zudem muss beachtet werden, dass durch den Rückgriff auf bereits erlernte romanische Sprachen (Latein und/oder Französisch) eine steilere Progression gegeben ist und den Schülerinnen und Schülern ein umfangreicher Wortschatz und eine vergleichsweise einfache Grammatik in nur drei Jahren vermittelt wird. So können recht schnell alltägliche Kommunikationssituationen bewältigt und Erfolgserlebnisse geschaffen werden.

Eckdaten des Spanischunterrichts

  • in Jahrgangsstufe 11: 4-stündiger Unterricht, 4 Schulaufgaben (1 davon mündlich)
  • in Q12 und Q13: jeweils 3-stündiger Unterricht, pro Semester eine Klausur (mündlich in Q13/1; Q13/2 keine Klausur)
  • Abitur mündlich möglich, dann Einbringungspflicht aller 4 Semester
  • Gewichtung mündlich/schriftlich 1/1 in Q12 und Q13
  • Abschluss B1/B1+ (GER)

Neben dem regulären Unterricht erwarten die Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgangsstufen spannende Projekte. In der 11. Jahrgangsstufe findet der Vorlesewettbewerb anlässlich des Día del Libro statt und wird in der Bibliothek durchgeführt. Darüber hinaus wird im Dezember in der Aula das Weihnachtsfest Fiesta de Navidad mit einem Quiz organisiert, an dem Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen teilnehmen können. Am Ende des Schuljahres ist zudem ein gemeinsamer Kinobesuch mit allen Spanischlernenden geplant. Hierzu wird das Kino Ottobrunn ausschließlich für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ottobrunn reserviert. Exkursionen, wie etwa der Besuch von passenden Ausstellungen in der Kunsthalle oder Theaterbesuche (aktuell „Don Quijote“ im Amerikahaus) stehen ebenso auf dem Plan, wie auch eine Führung durch das Instituto Cervantes. Außerdem besteht die Möglichkeit eines privaten Schüleraustausches. Der Kontakt erfolgt über eine Schule in Málaga, die mit der Fachschaftsleitung zusammenarbeitet.

Spanisch als spät beginnende Fremdsprache – Ja oder nein?

In der 11. Klasse  wird eine fortgeführte Fremdsprache (Latein oder Französisch, nicht aber Englisch) durch Spanisch ersetzt. Spanisch wird dann bis zum Abitur verpflichtend belegt. Es besteht die Möglichkeit, Spanisch als mündliches Abiturprüfungsfach zu wählen, es muss aber keine Abiturprüfung in diesem Fach abgelegt werden. 

Um die Entscheidung für oder gegen Spanisch zu erleichtern, sind hier mögliche Vor- und Nachteile zusammengefasst: 

Spanisch als Zugang zur spanischsprachigen Welt 

  • Spanisch ist die am vierthäufigsten gesprochene Sprache weltweit. Nicht nur auf der Iberischen Halbinsel, auch in weiten Teilen Süd- und Mittel- sowie Nordamerikas ist Spanisch Amts- und Verkehrssprache. Es gewinnt daneben zunehmend an Bedeutung in der internationalen Kommunikation in Handel und Wirtschaft. 
  • Spanisch eröffnet den Zugang zu einem vielfältigen, interessanten und weitläufigen Kulturraum. Der Spanischunterricht verschafft nicht nur Einblicke in die Alltagskultur, Traditionen und Geschichte Spaniens und verschiedener lateinamerikanischer Länder, sondern ermöglicht auch spannende Begegnungen mit Musik, Kunst, Literatur, Film oder kulinarischen Spezialitäten. 

Sprachstruktur des Spanischen 

  • Als romanische Sprache hat sich Spanisch aus dem Lateinischen entwickelt und zeigt viele Parallelen zum Französischen. Wortschatz, Grammatik und Sprachstruktur lassen sich häufig aus diesen beiden Sprachen erschließen. 
  • Die Aussprache entspricht bis auf wenige (regelmäßige!) Ausnahmen der Orthographie
  • Die Vorkenntnisse aus anderen Fremdsprachen und die relativ einfache Satzstruktur ermöglichen sehr schnell eine Kommunikation in dieser Sprache. Viele Schülerinnen uns Schüler heben als positiv hervor, dass auch das Sprechen auf Spanisch sehr bald möglich ist. 

Vorteile des Modells der spät beginnenden Fremdsprache 

  • Eine weitere moderne Fremdsprache wird erlernt. 
  • Dies ist zu einem späteren Zeitpunkt – etwa während des Studiums oder im Berufsalltag – sehr viel schwieriger. 
  • Die Kommunikation in der Fremdsprache in verschiedensten Gesprächssituationen ist oberstes Ziel (z.B. im ersten Lernjahr über die Themenbereiche Schule, Freizeitplanung, Restaurantbesuch, Einkaufen). 
  • Der Unterricht ist schülernah und anwendungsbezogen – Themen sind z.B. Kontakt mit Spanisch-Sprechern, Alltagsleben, Urlaubsplanung, Schule und Universität in der spanischsprachigen Welt, Berufsorientierung (z.B. Vorstellungsgespräche auf Spanisch). 
  • Der sprachliche und methodische Transfer aus den bereits erlernten Fremdsprachen ermöglicht einen guten Lernfortschritt und -erfolg und wirkt motivierend. 
  • Eine bewusste Entscheidung für eine neue Sprache kurz vor der Oberstufe steigert ebenfalls die Motivation

Herausforderungen 

  • Innerhalb von „nur“ drei Lernjahren wird das Niveau B1 /B1+ des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens erreicht, was einen enormen Lernfortschritt bedeutet und ein kontinuierliches Arbeiten (insbesondere Vokabellernen) voraussetzt. 
  • Zwar hilft die Ähnlichkeit zum Lateinischen und Französischen beim Verstehen, für die aktive Sprachproduktion ist aber genaues Lernen erforderlich (z.B. frz. le téléphone, aber span. el teléfono). 
  • In der Q12 und Q13 gehen drei von vier Halbjahresleistungen in die Abiturnote ein, falls man sich für eine Abiturprüfung in Spanisch entscheidet, sind dies vier Halbjahresleistungen. 
  • Die Wahl für Spanisch sollte somit auch nur getroffen werden, wenn man sich bewusst für diese Sprache und nicht gegen eine andere entscheidet! Eine aus der falschen Motivation heraus getroffene Entscheidung führt wahrscheinlich zu Frustrationserlebnissen. 

Sicherlich sind diese drei Jahre gefüllt mit vielen interessanten Erfahrungen, neuen Einblicken und natürlich viel Spaß!
Wir freuen uns über alle sprachinteressierten und motivierten Schülerinnen und Schüler, die wir in den nächsten Jahren im Spanischunterricht begrüßen können!

¡Hasta luego!

https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachlehrplan/gymnasium/11/spanisch/spaet-fremdsprache

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